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Bahn lässt Kommunen warten – Gemeinde und Landkreis wollen Schienenübergang finanzieren

Die Kosten für den separaten Bahnübergang für Radfahrer und Fußgänger betragen rund 270 000 Euro. Die Deutsche Bahn soll die zukünftige Unterhaltung übernehmen.

Das Warten nimmt kein Ende: Nachdem die Deutsche Bahn in einem Schreiben vom 15. Oktober vergangenen Jahres mitgeteilt hatte, dass die Notwendigkeit eines separaten Bahnüberganges für Fußgänger und Radfahrer an der Einmündung Hauptstraße / Bahnhofstraße in den Schreiben des Landkreises Oldenburg und der Gemeinde Hude nicht hinreichend dargestellt sei, einigten sich Landkreis Oldenburg und Gemeinde Hude darauf, die Kosten für den Übergang selbst zu tragen.

270 000 Euro soll das Projekt nach Angaben von Dieter Hahn, Leiters des Amtes Bodenschutz und Abfallwirtschaft beim Landkreis Oldenburg, kosten.

Die Gemeinde Hude will 75 Prozent der Kosten übernehmen, der Landkreis Oldenburg finanziert den Rest. „Wir wollen, dass das Projekt mal zum Ende kommt“, begründet Hahn den Schritt.

Keine Antwort

Diese Entscheidung teilte Hahn der Bahn in einem Schreiben vom 27. November 2013 mit und forderte das Unternehmen auf, die zukünftigen Unterhaltungskosten zu übernehmen. Obwohl Hahn ausdrücklich um eine zeitnahe Antwort bat, hat er bis heute keine Nachricht der Bahn erhalten.

„Wenn man nicht zeitnah antworten kann, kann man wenigstens einen Hinweis geben, wann mit einer Antwort zu rechnen ist“, ärgert sich der Amtsleiter.

Allerdings wundert er sich nicht mehr über die lange Wartezeit: „Das ist im Umgang mit der Bahn normal.“ Falls sich die Deutsche Bahn AG in den kommenden Wochen nicht meldet, will Hahn nachhaken.

„Wir würden uns freuen, wenn so schnell wie möglich was geschieht“, äußert sich Bürgermeister Axel Jahnz. Er halte die gemeinsame Finanzierung für eine gute Lösung. Insbesondere die Schulwegsicherung steht laut Jahnz im Fokus der Bemühungen von Landkreis Oldenburg und Gemeinde Hude.

„Wir sind genauso weit wie 2007“, fasst Friedolf Evers, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins Wüsting e.V., die Situation zusammen. Hans Sperveslage, damaliger stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins Wüsting e.V., hatte sich am 4. September 2007 mit Landrat Frank Eger, Bürgermeister Axel Jahnz, Vize-Bürgermeister Peter Zwiener sowie Vertretern der Deutschen Bahn AG und der Straßenbaubehörde am Bahnübergang getroffen, und auf die gefährliche Situation für Fußgänger- und Radfahrer hingewiesen.

Der Radius für abbiegende Fahrzeuge ist so eng, dass sie entweder den Rad- und Fußweg schneiden und damit schwächere Verkehrsteilnehmer gefährden oder auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssen.

Werner Koch, Fachplaner für Bahnübergänge bei der DB Netz AG in Hannover, sagte beim damaligen Treffen, dass eine Verbreiterung des Bahnübergangs technisch möglich sei. Man könne die Schrankenlänge auf bis zu zehn Meter ausdehnen. So wäre der Kurvenradius breit genug. Allerdings werde dies nicht „holterdiepolter“ gehen, gab er vor sechseinhalb Jahren zu bedenken.

Abwarten

„Die Deutsche Bahn AG lässt sich seitdem immer wieder neue Verzögerungen einfallen“, ärgert sich Evers. Dem Bürgerverein Wüsting e.V. bleibe nun nichts anderes übrig, als abzuwarten. „Jetzt ist die Politik am Zug“, so der stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Wüsting e.V..

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