Und noch ein Jubiläum: Der Bürgerbrief ist 25 Jahre alt geworden. Nach seiner Gründung im Jahre 1972 besaß zunächst der Bürgerverein keine Form zusammengefasster Mitteilungen, um über Aktuelles aus dem Vereins- und Dorfleben berichten zu können. Friedolf Evers, Schriftführer des Bürgervereins, stellte im Herbst 1977 dem Vorstand seine Idee vor, ein Mitteilungsheft vom Bürgerverein herauszugeben. Friedolf wurde dazu von dem in Oldenburg erscheinenden Mitteilungsblatt „Oldenburger Bürger“ inspiriert. Im Vorstand war zuerst einmal Skepsis angesagt, denn so  etwas kostet ja auch Geld. Ein Name für das künftige Schriftprodukt war auch bald gefunden: es wurde sich auf „Bürgerbrief“ geeinigt. Der Bürger soll dabei im Mittelpunkt stehen. […]

Der Bürgerbrief Nr. 1 erschien im April 1978. Bis Bürgerbrief Nr. 10 – Ausgabe April 1984 – wurden die Exemplare komplett – auch die Werbe-Anzeigen und Grafiken – mit der Schreibmaschine durch Friedolf Evers und Siegfried Hoffmann gefertigt und im Druckverfahren vervielfältigt.

Von April 1978 bis Dezember 1990 – Nr.38 – erschien unsere „Zeitung“ im April, August und im Dezember jeden Jahres und umfasste zwischen 24 und 30 Seiten pro Ausgabe. Irgendwie hatten wir ab April 1991 den Eindruck, dass wir nicht mehr so viel mitzuteilen hatten. Die erhoffte Unterstützung aus der Bevölkerung blieb aus. Daraufhin erfolgten die Ausgaben nur noch zwei Mal im Jahr, im April und November.

Um professioneller arbeiten zu können schaffte der Bürgerverein einen gebrauchten Offsetdrucker an. Er musste manuell mit einer Handkurbel betätigt werden. Texte und Werbeanzeigen wurden ab August 1981 – Ausgabe Nr. 11 – mittels einer Matrize hergestellt, die durch Siegfried Hoffmann gefertigt und im neuen Druckverfahren vervielfältigt wurde. Erinnerlich ist noch, dass die Matrize bei Wortunterstreichungen sehr sorgfältig beschrieben werden musste, da sonst zu viel Farbe aus der Patrone herausdrang und so die Matrize als unbrauchbar zu entsorgen war. Das Ausdrucken der Matrizen wurde von Friedolf Evers und Siegfried Hoffmann wahrgenommen. Auch die etwas spätere Anschaffung eines elektrisch betriebenen Offsetdruckers änderte nichts an der Tatsache, dass auch dieser Drucker immer seine Tücken hatte. Deswegen dauerte das Ausdrucken von 500 Exemplaren auch mehrere Abende bei einem Zeitaufwand bis zu 3 Std. pro Einsatz. Es ging dabei oft recht abenteuerlich zu.

Am einfachsten war dabei noch der Farbpatronenwechsel, wenngleich wir Drucker wie Bergleute nach Verlassen des Grubenschachtes aussahen. Es war regelmäßig eine Selbstverständlichkeit, dass pro Arbeitseinsatz immer wieder technische Probleme auftraten. Die Improvisation ging schon so weit, dass wir Ersatzteile selbst bastelten, um den Druckvorgang nicht ganz abbrechen zu müssen. Originalersatzteile waren für das Gerät schwer zu beschaffen.

[…] Nach heutigen computertechnischen Möglichkeiten war unser damaliges Drucken so, als wenn wir bei Herrn Gutenberg in der Lehre gewesen wären. Aber trotz allen Widrigkeiten, Spaß hatten wir trotzdem und wir waren viele Jahre motiviert, unsere Druck-Erzeugnisse an den Leser zu bringen.

Ab Ausgabe Nr. 63 wurde das Titelblatt des Bürgerbriefes mit Computer-Technik durch Matthias Emken farbig. Teilweise wurden dabei auch die Werbe-Anzeigen in Farbe wiedergegeben. Die Zeiten haben sich geändert. Moderner ging es jetzt auch mit der Wiedergabe der vorgeschriebenen Mitteilungen: Die Druckerei „Be-Druckt“ stellte bis zur Ausgabe November 2013 den Bürgerbrief in einer anspruchsvolleren Fassung her. Zuvor war die Druckerei ”Duvenhorst“ für eine ordentliche Herstellung der Bürgerbriefe zuständig.

Seit Ausgabe April 2014 werden die Bürgerbriefe von der Firma Morbitzer gedruckt. Aber zuvor stellte das „Redaktionsteam“ des Bürgervereins bestehend aus Hans Sperveslage und früher Siegfried Hoffmann sowie Edith Bröker inhaltlich den Bürgerbrief und die entsprechenden Anzeigen zusammen. Edith erledigte dann abschließend die schriftliche und druckreife Vorarbeit. Danach führte Matthias Emken diese Arbeit aus. Dann hat neben Siegfried Hoffmann der Vorstand diese Arbeit übernommen.

Die Erstellung des Bürgerbriefes ab Ausgabe November 2014 übernahm Thorsten Wiechmann. Seit 2014 veröffentlichen wir den Bürgerbrief ohne Werbeanzeigen im Internet. Ja, auf den Inhalt kommt es an. Der Bürgerbrief hatte sich schon immer als Mitteilungsblatt des Vereins gegenüber seinen Mitgliedern und Bürgern verstanden. Wir hatten über aktuelle kommunale Belange, sowie über Ereignisse aus unserem Dorf berichtet. Dabei beleuchteten wir auch Hintergründe und fragten oft bei Behörden und Verbänden nach. Aber auch Geschichten und Döntjes auf plattdeutsch kamen dabei nicht zu kurz. Historisches über Wüsting und umzu rundeten den Inhalt ab. Mögen noch viele erfolgreiche Ausgaben des Bürgerbriefes für eine interessierte Leserschar erscheinen – das wünschen

Friedolf Evers und Siegfried Hoffmann

 

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So sah der erste Ausgabe des Bürgerbriefs aus. Hier nur die erste Seite.

Bürgerverei Wüsting e.V.