Der Eichenweg (als Sackgasse) im Wüstinger Ortsteil Klosterkiel erschließt eine kleine Siedlung abgehend von der Straße „Am Klosterkiel“ in westlicher Richtung.

In diesem Bereich wurde 1951 eine Wohnbaracke für die Unterbringung von 10 Familien errichtet.

Diese Unterkunft diente der Aufnahme von Vertriebenen und Flüchtlingen aus den damals deutschen Ostgebieten.

Der frühere Wüstinger Gemeinderat hatte auf Anordnung der britischen Militärregierung in Oldenburg eine Baracke im Marinearsenal Wilhelmshaven erworben.

Sie wurde dort zerlegt und im Ortsteil Klosterkiel wieder zusammengesetzt.

1962 konnte diese Notunterkunft im Rahmen des Baracken-Räumprogramms der Bundesregierung aufgegeben werden.

Durch Únterstützung des Hilfswerkes der ev. Kirchen in Oldenburg wurden verbilligte Gelder zur Finanzierung von Siedlungshäusern zur Verfügung gestellt. Einige Familien haben davon Gebrauch gemacht. So entstand u. a. die kleine Siedlung am Eichenweg.

Der zu Weideflächen führende frühere Feldweg diente ab 1961 zur Erschließung der neuen Siedlung.

Der damalige Gemeinderat in Wüsting gab dieser Straße den Namen Eichenweg.

Der zahlreiche Eichenbestand damals, der heute noch teilweise vorhanden ist, war wohl ausschlaggebend für die Straßenbezeichnung.

Die Stieleiche –auch Deutsche Eiche– (lat. Quercus rubur) liebt Lehm- und Tonböden und kann bis 1.000 Jahre alt werden.

Die Friederikeneiche im Hasbruch wird auf 1.200 Jahre geschätzt.

Auch in den verschiedenen Religionen war die Eiche von sakraler Bedeutung.

Die Kelten nannten ihren Priester Druide, abgeleitet von dem Wort duir, was Eiche bedeutet.

Unsere deutschen Wörter für Tür und Tor stammen aus dem keltischen Wort duir.

Die Germanen hielten unter Eichen ihre Gerichtsbarkeit ab.

In unserer Nähe ist das Go (Gau)-Gericht auf dem Desum bei Emstek bekannt.

Dort werden noch heute alte Gerichtsfälle durch Laienspieler aufgeführt.

Auch politisch trat der Eichbaum in Erscheinung. Anlässlich des Sieges Preußens über Frankreich 1871 wurden vielerorts Friedenseichen gepflanzt, auch in Wüsting.

Sie steht an der Grummersorter Dorfstraße in der Nähe der Gaststätte „Zur Mühle“.

Die Stieleiche wurde 1989 zum „Baum des Jahres“ gewählt.

Bericht: Siegfried Hoffmann