Die ca. 5 km lange Grummersorter Dorfstraße beginnt im Westen bei der Kreuzung „Hauptstraße / Frh. v. Münnich Straße“.

Grummersorter Dorfstraße - 27798 Hude

Die Straße verläuft sehr kurvenreich durch den Wüstinger Ortsteil Grummersort. Nach Überquerung des Rehbäkenweges biegt diese Straße nach Osten in einen unbefestigten Feldweg ab und stößt nach einer Biegung auf den „Hauptmoorweg“. Diese weitergehende Wegführung erreicht dann den Geestrandgraben im Holler Moor. Der hier immer noch mit gleichen Namen bezeichnete Feldweg endet schließlich an dem unbefestigten Moorweg: „Zur Wildbahn“.

Die Dorfstraße war bis 1920 ein Sandweg und wurde danach mit Klinkersteinen gepflastert. Ein im

Herbst 1988 vom Wüstinger Ratsherrn Gerit Menkens eingebrachter Antrag zum Ausbau der Grummersorter Dorfstraße war erst im Juli 1989 von Erfolg gekrönt. Die Gemeinde Hude sowie der Landkreis Oldenburg hatten nun die Notwendigkeit der Sanierung dieser Straße erkannt. Die Straße wurde in mehreren Teilabschnitten ausgebaut. Mit dem ersten Abschnitt wurde 1990 begonnen. Der zweite Abschnitt kam erst 2002 an die Reihe. Zum dritten Abschnitt des Ausbaues kam es erst 2012, der bei der Kreuzung „Im Baumhof“ endete.

Zur Finanzierung kamen EU-Mittel, sowie Gelder aus der Gemeinde Hude zum Einsatz, aber auch die Anlieger hatten ihren Anteil zu leisten. Die Bauerschaften Grummersort, Wraggenort und Holler Neuenwege bilden den eigentlichen Ort Wüsting zusammen mit Holle und Oberhausen. Die genannten Ortsteile gehören heute zur Gemeinde Hude.

WOHER STAMMT DIE ORTSBEZEICHNUNG „GRUMMERSORT“ ?

In einer Abgabenliste (Seelenregister der Kirchengemeinde Holle) wurde 1609 ein Johann Grummer erwähnt. Als Hofbesitzer war er abgabenpflichtig. Der Hof Nr. 7 (nach Dr. Heinrich Munderloh) ist noch heute in der 12. Generation im Besitz der Familie Grummer.

Frühestens kann der Hof um 1598 gegründet worden sein, denn Neugründungen waren in der Grafschaft Oldenburg 10 Jahre steuerfrei. Johann Grummer war vermutlich einer der ersten Siedler im Gebiet südlich des Kirchspiels Holle.

Nach Dr. Munderloh ist die Familie Grummer der Namensgeber der Bauerschaft Grummersort (s.a. „Das Wüstenland“ Seite 227). Woher der

Hofgründer Johann und seine Frau Alke kamen, ist nicht bekannt. Bereits 100 Jahre früher tauchte der Name Grummer im Umland von Bremen, Blexen und Neustadtgödens auf. Wie weit sich der Name „Grummer“ verzweigt hatte, zeigt um 1630 die Erwähnung eines Marcus Grummer in der Nähe von Lesan in Holstein. Seine Vorfahren sollen sich „Grümmer“ (holländisch „Chrümmer“ gesprochen) geschrieben haben. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Herkunft Hollands.

Wohin wir dadurch auf die Siedlungsgeschichte des Wünstenlandes geführt werden. Das Erzbistum Bremen vergab um 1150 n. Chr. Weites Sumpf- und Brachland unterhalb von Stedingen bzw. Wüstenland an überwiegend holländische Kolonisten.

Es ist daher anzunehmen, dass unter den holländischen Siedler auch ein „Grümmer“ bzw. Grummer dabei gewesen sein könnte. Die Holler Kirche wurde ja in einer Urkunde vom 15. Juli 1277 als „Hollanderekerke“ bezeichnet. Ein Bezug auf unser Nachbarland Holland. Fest steht, so schreibt Dr. Munderloh in seinem Buch „Das Wüstenland“- Seite 33- „dass hier fleißige Kolonisten aus den Niederlanden das Land kultiviert und mit Deichen versehen haben.“ Zu diesen Siedlern müssen auch die Vorfahren des Johann Grummer gerechnet werden.

Literaturhinweise:

Heinrich Munderloh „Das Wüstenland – Siedlungsgeschichte – 1936

Dr. Heinrich Munderloh „Das Wüstenland“, 1981

NWZ – Bericht vom 1. Juli 1989

Dank an Klaus Grummer,

Bookholzberg für die frdl. Unterstützung

Bericht: Siegfried Hoffmann, Wraggenort