Straßenname in Wüsting

Hörneweg“

Der Hörneweg befindet sich in Wüsting/Wraggenort. Er biegt nördlich von der Bahnhofstraße ab und stößt nach ca. 300 Meter auf den Bäkenweg, der bis 1972 noch Bulterweg hieß.

Er erschließt eine kleine Siedlung, die an diesem Weg um 1960 entstanden ist.

Nach der Flurkarte des Herzogtums Oldenburg von 1843 ist der Name des heutigen Hörnesweges auf zwei Flurnamen in der Blankenburger Klostermark zurückzuführen.

Im 19. Jahrhundert diente dieser Weg als reine Überwegung zu den Weideflächen in der Klostermark. Er war damals ein breiter unbefestigter Weg, der in einem leichten Bogen vor dem Damaligen Buurgraben im Bereich der Wraggenortswischen mit dem Flurnamen „Placken“ endete.

Der vom heutigen Bäkenweg nach Norden abgehende Fahrweg führte damals wie heute an den Weideflächen des Hofes Herbert Heinemann vorbei. Diese Wiesenfläche trägt die Flurbezeichnung „Vor den Hörnen“.

Weiter nördlich -ab heutiger Holler Landstraße- führte der Weg durch Weidegrundstücke mit dem Flurnamen „Kronshörn“.

Diese beiden Flurbezeichnungen waren die Namensgeber für den Hörneweg.

Nach den Ausführungen des Instituts für niederdeutsche Sprache bedeutet:

Hörn: Ecke, Landspitze. Diese Deutungen stammen von den Bauern, die ihre eigenen Flächen mit Namen aus der Umgebung der Landschaft oder aus anderen Ergebnissen versehen haben.

Kron(s): Ist der plattdeutsche Name für den Kranich, der in der Flusslandschaft der Hunte häufig anzutreffen ist.

Die nach Norden verlaufende nicht offizielle Wegeverbindung verlor in früherer Zeit so nach und nach an Bedeutung. Zumal durch das Flurbereinigungsverfahren „Blankenburger Mark“ dieser Weg in den 1960er Jahren ab Holler Landstraße ziemlich nördlich zum Brokdeich -später als Betonstraße- angelegt wurde.

Der früher an der Hauptstraße in Wüsting ansässige Hof der Familie Mönnich wurde 1968 zum Hörneweg umgesiedelt.

Interessant die Tatsache, dass die damalige Bundespost Briefsendungen an den Mönnich Hof unter der Anschrift: Hörneweg Nummer 51 zustellte.

1998 übernahm die Familie Wenke den ehemaligen Aussiedler Hof.

Auf ihren Antrag hin wurde der Brokdeich führende Weg durch Ratsbeschluss als „Zu den Braken“ in das Wegregister der Gemeine Hude aufgenommen.

Bericht: Siegfried Hoffmann

Herzlichen Dank an Harry Heinemann für die freundliche Unterstützung.

Literatur:

Dr. Munderloh – Das Wüstenland – 1981

Wolfgang Lindow – Institut für Niederdeutsche Sprache 1998

Kartenmaterial: Flurkarte des Herzogstums Oldenburg von 1843